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Darm & Psyche

Dick oder dünn - gesund oder krank?

Kaum ein Gebiet der Medizin liefert derzeit so aufregende Ergebnisse, wie die Erforschung des Darms, der Darmflora und ihren Bewohnern, den Mikroorganismen.

 

In verblüffend vielfältiger Art und Weise hängt unser Wohlergehen von diesen kleinen Lebewesen ab, die lange Zeit nur als Helfer unserer Verdauung angesehen wurden.

 

Die Bakterien in unserem Verdauungstrakt bestimmen mit darüber, wie schlank und schlau wir sind, aber auch, ob und wie gesund wir sind.

Sie haben großen Einfluss darauf, ob wir uns gesund, glücklich und ausgeglichen fühlen oder ob wir unter Ängsten leiden und anfällig für Depressionen sind.

Sie beeinflussen unsere Konzentration und unser Gedächtnis und sie haben eine Bedeutung bei Erkrankungen und Entwicklungsstörungen wie Schizophrenie und Autismus. Selbst schwere Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson könnten ihren Ursprung in unserem Verdauungstrakt haben.

Grenzfläche Schleimhaut

Unser Darm ist 5 - 7 Meter lang und hat aufgefächert die Größe eines Fußballfeldes. Er gewährleistet den Transport der Nahrung und die Verdauung. Die etwa 100 Billionen Mikroben in unserem Darm zersetzen unsere Nahrung in einzelne Bestandteile, die für uns lebensnotwendig sind.

 

Über die Darmschleimhaut werden die Nährstoffe aufgenommen, aber auch krankmachende Keime werden abgewehrt.

 

Ist die Darmschleimhaut durchlässig, können zum einen wichtige Nährstoffe die unser Körper benötigt, um die psychische Stabilität gewährleisten zu können, nicht richtig aufgenommen werden und andererseits schädliche Bakterien und Keime nach außen gelangen. Wir sprechen von einem Leaky-Gut Syndrom.

Der Begriff Leaky-Gut bedeutet durchlässiger Darm und beschreibt einen Zustand, bei dem die normale Barrierefunktion des Darmes nicht mehr intakt ist.

 

Mögliche Ursachen sind akute oder chronische Entzündungen, Medikamente wie beispielsweise Antibiotika und Schmerzmittel, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Fehlbesiedelung der Darmflora etc.

 

Symptome wie akute oder chronische Darmbeschwerden in Form von Blähungen, Verstopfung, Durchfall oder Bauchkrämpfen, können ebenso auf ein Leaky-Gut Syndrom hinweisen, wie Allergien, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Hauterkrankungen und psychische Erkrankungen bzw. deren Krankheitszeichen.

 

Diese Auflistung gewährt nur einen kleinen Einblick in die Ursachen und Symptome, die auftreten können.

Bei Verdacht auf ein Leaky-Gut Syndrom werden zur sicheren Diagnostik Laboruntersuchungen vorgenommen. Eine wichtige Untersuchung ist die Stuhluntersuchung der Darmflora und eine Untersuchung auf Durchlässigkeit der Darmschleimhaut.

Was sagt die Wissenschaft

Wissenschaftler statteten Nager mit der Darmflora depressiver Patienten aus. Die Tiere wurden daraufhin lethargisch und furchtsam und wehrten sich nicht mehr gegen Mobbing im Käfig.


Andere Wissenschaftler behandelten Depressionspatienten mit einem Mix aus Keimen wie sie in Joghurt vorkommen. Das Befinden der Probanden verbesserte sich deutlich. Ängste, Stress und negative Gedanken schwanden.


Die Mikroorganismen fettleibiger Patienten scheinen sich wie Parasiten zu verhalten. An das Gehirn ihres Menschen senden sie eigennützige Botschaften - mehr Süßes, mehr Fettes, mehr Kalorien...


Über Gesundheit und Wohlbefinden entscheidet vor allem eine intakte Darmbarriere. Eine geschädigte Darmschleimhaut ist damit der Hauptverursachen für anhaltende Angstzustände, Panikattacken, Depressionen und körperliche Beschwerden.

Der Darm denkt mit

Die wichtigste Verbindung zwischen Kopf und Bauch ist der Vagusnerv.

Er entspringt im zentralen Nervensystem und verläuft entlang der Wirbelsäule über die gesamte Länge des Oberkörpers. Seine Äste umschlingen den Darm und knüpfen an die Nervenzellen der Darmwand an. Der Darm ist von mehr als 100 Millionen Nervenzellen ummantelt. Das ist nach der Schaltzentrale im Kopf, die größte Ansammlung von Nervenzellen im Körper.

Über diese Datenautobahn läuft der Informationsaustausch zwischen Gehirn und Darm, ebenso der Austausch zwischen Darm und Gehirn. Tatsächlich sendet der Darm mehr Informationen zum Gehirn als anders herum.

 

Die Mikroorganismen des Darms produzieren eine Vielzahl psychoaktiver Substanzen wie beispielsweise die Glücks- und Wohlfühlhormone Dopamin und Serotonin. Diese Stoffe erreichen über den Blutkreislauf das Gehirn, wo sie auf unsere Emotionen und unser Fühlen einwirken.

 

Neben Verlusten, Mobbing, Trennung, Krankheit und diverser anderer Ursachen, kann eine Fehlbesiedelung des Darms, oder eine längerfristige Fehlernährung zu einer "darmassoziierten Depression" führen.

 

Der menschliche Darm wird von der Wissenschaft als belegte Ursache für Depressionen, Angstzustände, Panikattacken und Stimmungsschwankungen anerkannt.

Psychobiotika anstelle Psychopharmaka

Viele Heiltraditionen schreiben dem Verdauungstrakt große Bedeutung für die Psyche zu.

 

Das können Sie tun:

 

1.) Essen Sie viel Gemüse, (vor allem grünes Gemüse) viel Obst und Salate

 

2.) Essen Sie des Öfteren milchsauer vergorene Lebensmittel, wie z.B.

Sauerkraut oder eingelegtes Gemüse. Vielleicht haben Sie Lust Nahrungsmittel selbst zu fermentieren!

 

3.) Essen Sie Kartoffeln. Diese sollten Sie kochen, erkalten lassen und dann wieder erwärmen oder als Kartoffelsalat essen. Durch das Erkalten haben die Kartoffeln einen günstigen Einfluss auf ihre Darmflora

4.) Trinken Sie gutes Wasser, ungesüßte Kräutertees und Gemüsesäfte, wie z.B. Sauerkrautsaft, Rote-Beete-Saft oder Selleriesaft

 

5.) Nehmen Sie gute und gesunde Probiotika. Diese unterstützen Ihren Darm und Ihre Psyche

 

6.) Meiden Sie Fleisch, Zucker und Zuckerersatzstoffe und nehmen Sie Medikamente wie Antibiotika und Schmerzmittel nur dann ein, wenn es notwendig ist

Wer seinen Darm oft grummeln und gluckern hört oder häufig ein Ziehen und Stechen spürt, sollte daran denken, dass außer der Ernährung auch die Psyche den Darm beeinflusst.

Weniger Stress im Kopf beruhigt auch den Darm. Bewegen Sie sich und / oder erlernen Sie Methoden wie Autogenes Training, progressive Muskelentspannung nach Jacobson, Meditation oder Yoga.

 

Jeder Mensch sollte die Beziehung zu seiner Darmflora pflegen. Sind Gehirn, Darm und Mikoorganismen zufrieden, tauschen sie freundliche und wohlwollende Signale untereinander aus.

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